Hans-Jörg und Karen Munke
beflexible – Büro für Wohnbedürfnisse
- Wohnexperten mit Umbauerfahrung
- Workshops zur Ideenfindung
- Begleitung bis zur Baugenehmigung
Barrierefrei wohnen dank beflexible
Hamburg – Ein Haus, ein Erbe und die Frage: Was tun mit einer alten Immobilie? Der Diplom-Ingenieur und Journalist Hans-Jörg und die Architektin Karen Munke haben darauf eine Antwort – und geben diese über ihr Büro beflexible an Menschen in ähnlicher Situation weiter.
Planung nach Bausteinen
Die Botschaft des Hamburger Paares: Auch Bestandsimmobilien lassen sich passgenau an sich ändernde Lebensumstände anpassen, wenn man denn weiß, worauf es ankommt. Um das herauszufinden und sich nicht mit Einzelmaßnahmen zukünftige Möglichkeiten zu verbauen, bieten die Wohnexperten verschiedene Bausteine an: angefangen von Workshops zur Ideenfindung über konkrete Entwurfsplanung bis hin zur planerischen Umsetzung inklusive Baugenehmigung.
Nachhaltiger Umbau
Von dieser Art des einfühlsamen Bauens und Sanierens profitiert auch die Umwelt, denn die graue Energie, die in alten Häusern enthalten ist, bleibt mit dem richtigen Konzept weitgehend erhalten. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist dem Paar sehr wichtig. „Wir haben quasi ein Modellprojekt entwickelt, das zeigt, wie eine Immobilie zur ,Mobilie‘ werden kann“, sagt Hans-Jörg Munke, der auch Fachautor rund um die Themen Bauen und Sanieren ist.
Altes Haus – Modellprojekt
Die Blaupause für die Metamorphose eines alten Hauses zu einer modernen, energieeffizienten, nachhaltigen, flexibel nutzbaren und barrierefreien Immobilie lieferte dabei das 1966 gebaute und vererbte Elternhaus des Ingenieurs in einem kleinen Ort in Niedersachsen. Es war, wie so viele Häuser dieser Zeit, stark geprägt von funktional getrennten und leider nicht optimal zur Sonne ausgerichteten Räumlichkeiten.
Architektin selbst gehbehindert
„Wir mussten das 140 Quadratmeter große Haus völlig neu andenken“, sagt Karen Munke, die als Architektin die Entwurfsplanung übernahm. Das Paar war sich einig: Die Fläche unten reicht ihnen völlig aus, zumal die Hamburgerin durch eine chronische Erkrankung auf einen Rollstuhl angewiesen ist.
Wohnfläche unterteilen
Somit stand fest: Das Haus wird in zwei Wohneinheiten unterteilt, so dass die obere Fläche separat vermietet werden kann. „Ein wichtiger Punkt, denn so lassen sich langfristig viele Maßnahmen refinanzieren“, erläutert Hans-Jörg Munke. Und so erhielt die Immobilie zwei Haustüren.
Barrierefreie Laufwege
Als zweites galt es, die Laufwege den Wohnbedürfnissen anzupassen – und dabei auf Barrierefreiheit zu achten. Also verschwanden nicht nur einige Wände und sämtliche Schwellen im Haus, es wurden auch leicht zu bewegende Schiebetüren aus Milchglas eingebaut und dort Handläufe angebracht, wo es notwendig erschien – daher auch rund um den freistehenden Kochblock!
Wintergarten zugleich Dachterrasse
Bei allem spielt Holz eine große Rolle. Warum? „Weil es klimagerechte, nachhaltige und energieeffiziente Lösungen möglich macht“, lautet die Antwort und dabei verweist die Architektin auf modulare Einschübe in Holzbauweise, mit denen die Wohnfläche des Hauses um gut 20 Quadratmeter erweitert werden konnte. So erhielt das Erdgeschoss einen zum Garten hin ausgerichteten Wintergarten, der zugleich die Dachterrasse für die Wohnung darüber ermöglicht. In beiden Fällen garantieren bodengleiche Fenster und gut platzierte Dachfenster eine optimale Belichtung der Räume.
Umbau wird gefördert
„Dies alles waren wichtige Bausteine, um aus dem Haus ein KFW-70-Haus zu machen und so staatliche Zuschüsse der KfW zu erhalten“, erläutert Hans-Jörg Munke, der sich dabei von der ZEBAU – Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH in Hamburg beraten ließ. „Holz ist eigentlich immer dort sichtbar, wo wir Veränderungen vorgenommen haben“, ergänzt Karen Munke und blickt dabei auf die wärmedurchlässigen südfranzösischen Seekieferplanken im Wohnbereich mit Fußbodenheizung und die Wand mit der Holzverschalung, die nun den Durchgang zur offen gehaltenen Küche und dem Essbereich mit dem rollbaren Tisch gewährt.
Nachhaltig und schön
Selbst die Treppe zum Obergeschoss wurde aus massiven Balken gefertigt. Und natürlich ist auch dort Holz zu finden, und zwar nicht nur am Boden in den Wohnbereichen, sondern auch an der Decke, wo das Dachgebälk wieder sichtbar gemacht wurde. Eine ebenso schöne Idee, wie die, eine Fensterbank leicht geschwungen und mit Holz zu gestalten, so dass sie als Sitzbank dienen kann.
Wundert es jetzt noch, dass auch die alte Klinkerfassade hinter einer Verschalung mit Lärchenholz verschwindet? Diese verleiht dem Haus nicht nur optisch ein ansprechenderes Aussehen, sondern auch eine dämmende neue Haut mit 16 Zentimeter starken Holzweichfaserplatten!
Intelligente Technik und Beleuchtung
Kombiniert mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einem WLAN-gebundenem SmartHome-System, über das sich Technik und Beleuchtung im Haus leicht steuern lassen, ist ein stilvoller Umbau mit sehr intelligenten Lösungen gelungen.
„Dieses Haus erfüllt jetzt so ziemlich alle Wohnbedürfnisse – sei es für eine Familie, einen Single- oder Pärchenhaushalt bis hin zu einem Leben mit häuslicher Pflege im Haus“, freut sich die Architektin. Damit kann sich nicht wiederholen, was das Paar in der letzten Lebensphase von Hans-Jörg Munkes Vater beobachten musste: „Er lebte Tür an Tür mit einer Pflegekraft. Das war für beide kein schöner Umstand!“
Die modularen Einschübe waren wichtige Bausteine, um aus dem Haus ein KFW-70-Haus zu machen und so staatliche Zuschüsse der KfW zu erhalten.
Hans-Jörg Munke